Mittwoch, 31. Oktober 2012

Morgen ist Allerheiligen

Und wie feiern die Leute auf der Iberischen Halbinsel die Nacht vor Allerheiligen? Spanier will der Velogrino gar nicht sagen, weil ein beachtlicher Teil der autoctonen Bewohner dort will gar nicht Spanier sein. Stolz wie ein Spanier sein ja, aber nicht Spanier, halt nur so stolz sein.


Überall gibt es dort einen symbolischen Leichenschmaus mit heißen Maroni und anderen leckern Sachen. La Castanyada

Und Pilze dürfen im Herbst natürlich auch nicht fehlen.


Pelegrí obre la veda a fer pagar per caçar bolets ! directe!cat

Samstag, 27. Oktober 2012

Der wandernde T€uro

Wenn man glauben will was in der Zeitung steht, was man aber nicht muß, dann betrachten spanische Experten den Pilgersmann als wandernden T€uro. In Spanien läßt der wandernde T€uro durchschnittlich 1,5 T€uronen pro km auf der Strecke.

Da Deutschland deutlich weniger pilgerfreundlich ist als Spanien, läßt der brave Pilgersmann hierzulande noch mehr T€uronen auf der Strecke.

Im selben Artikel in der selben Zeitung wird auch eine interesante Variante des Camino Portugués erwähnt. Diese soll aber schlecht ausgeschildert sein.



View von Zamora nach Verín in a larger map
Diesen Weg scheint tatsächlich schon jemand geradelt zu sein:
Bragança a Verín
Offensichtlich keine als Reisebericht getarnte Linkfarm, bei der es nur darum geht möglichst viele Links zu möglichst teuren Wirtshäusern und überteuerten Spelunken im schönen Internet zu placieren.

Bilder aus der Gegend

Montag, 22. Oktober 2012

Windmühlen am Jakobusweg



Indem bekamen sie dreißig oder vierzig Windmühlen zu Gesicht, wie sie in dieser Gegend sich finden; und sobald Don Quijote sie erblickte, sprach er zu seinem Knappen: »Jetzt leitet das Glück unsere Angelegenheiten besser, als wir es nur immer zu wünschen vermöchten; denn dort siehst du, Freund Velogrino, wie dreißig Riesen oder noch etliche mehr zum Vorschein kommen; mit denen denke ich einen Kampf zu fechten und ihnen allen das Leben zu nehmen. Mit ihrer Beute machen wir den Anfang, uns zu bereichern; denn das ist ein redlicher Krieg, und es geschieht Gott ein großer Dienst damit, so böses Gezücht vom Angesicht der Erde wegzufegen.«

»Was für Riesen?« versetzte Velogrino.

Am Rand der kastillischen Hochebene bläst ein frischeres Lüftchen, und deshalb stehen dort diese gefährlichen Riesen nicht so flügellahm wie hier herum.

Bilder aus Lubián


Auf dem Camino sin fronteras von Zamora nach Lubián
View von Zamora nach Lubián in a larger map oder so

Sonntag, 21. Oktober 2012

Von Gunzenhausen nach Gnotzheim

Der Jakobusweg führt durch eine flurbereinigte Agrarsteppe. Weit und breit ist kein Apfelbäumchen zu sehen, das ein paar Äpfelchen herausrücken könnte. Nicht einmail ein paare kleine, saure und wurmstichige. Ein hoher Herr hoch zu Roß reitet vorbei. Das Roß des hohen Herrn ist sehr freigebig und dekoriert den Weg fleißig mit Pferdeäpfeln. Sein Reiter ist ein elender Geizkragen. Der rück noch nicht einmal ein "Grüß Gott!" heraus.

Que Dios te lleve por el buen camino

kommt noch

Samstag, 20. Oktober 2012

Weißstörche am Jakobusweg



Foto: velogrino


Gleich hinter Gunzenhausen schlagen sich 4 Weißstörche ihr Ränzlein voll. Weißstörche sind bekanntlich Fleischfresser und verzichten nicht einmal am Heiligen Karfreitag auf rohes Fleisch. Der bescheidene Velogrino will ja weitgereisten Pilgern keine Ratschläge erteilen. Und Meister Adebar legt im Jahr leicht 20000 Flugkilometer zurück. Aber sollten Weißstörche im Oktober nicht schon ihre Pilgerreise ins Mohrenland angetreten haben? Wahrscheinlich werden diese Weißstörche von sogenannten und selbsternannten Storchenvätern und -müttern gehätschelt und getätschelt. Nicht artgerechte Hühnerhaltung ist in Deutschland verboten. Aber was ist mit nicht artgerechter Storchenhaltung?

Wenn man Reiseberichten aus dem Mohrenland glauben will, was man aber nicht muß, dann sind fette und handzahme Störche aus der Gunzenhausener Gegend bei den Mohren besonders willkommen, weil sich sich leicht fangen lassen und damit ein leicht gefundenes Fressen für die Mohren darstellen.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Was heut seyn kann, schieb nicht auf morgen

Hier ruht Der hochwürdige, hochedlgebohrene Herr Lorenz Weber Pfarrer allhier. Er starb den 12. Jäner 1824 im 55ten Lebensjahre. Leb wohl liebs Theilenberg: vom Grab aus sag ich dieß: Da mich der Tod so stracks aus deiner Mitte riß. Drum sagt er dir: ich will nicht borgen. Was Heut seyn kann, schieb nicht auf morgen.
'No dejes para hoy lo que puedas hacer mañana'

Gastfreundliche Obstbäume am Jakobusweg

Im Niemandsland zwischen Wernfels und Theilenberg schenkt ein Walnußbaum dem braven Pilgersmann eine Handvoll Walnüsse. Ein spendabler Apfelbaum legt noch ein halbes Dutzend Äpfel dazu. In Theilenberg läßt ein Kastanienbaum noch einige Maroni vor die Füße des Pilgers fallen.

Überhaupt sind Nüsse das beste Trockenfutter für Pilgersleute. Und bekanntlich gilt ja auch: "An apple a day keeps the doctor away".

Dienstag, 16. Oktober 2012

Des braven Pilgersmannes Morgengebet

Lieber Heiliger Jakob, bitte führe mich nicht wieder an einem Gruschladen vorbei, wo sie vergoldete Jakobsmuscheln feilbieten. Die Versuchung ist einfach zu groß.

Noch mehr Pilgergebete

Schweizer Oberpfaffen lassen sich gern mit vergoldeten Jakobsmuscheln beschenken.

Fernández Rey recibe la Vieira de Oro por difundir el Cambados marinero

Begegnung mit einem Pilgerweiblein



Das Pilgerweiblein wollte nun nicht länger ruhen, sondern noch ein gutes Stündchen weitergehen, ehe es die Herberge aufsuchte, und so bedankte es sich, versprach für die gute schöne Frau ein Gebet zu verrichten, ob sie es wolle oder nicht, und wanderte auf den schwachen Füßen in den dämmernden Abend hinaus, so wohlgemut und sicher, wie wenn es zu Hause in seiner Stube herumginge.

Justine lehnte sich zurück und sah der roten, schwankenden Gestalt nach, bis sie in den blauen Schatten des Abends verschwand.

»Katholisch!« rief sie, sich selbst vergessend, und versank wieder in tiefe suchende Gedanken; und sie schüttelte abermals das Haupt.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Und was fressen und saufen die Spanier?

Der spanische König ißt gerne mal Rehrücken

Der spanische Kaputtsparpresident spart nicht beim Essen

Und die spanischen Oberpfaffen erst recht nicht. oder "Cuando perdiz, perdiz; y cuando oración, oración", decía Santa Teresa.

Die gemeinen Untertanen essen natürlich etwas bescheidener. Grandes cocineros proponen menús a 5 euros

Und in Rom dürfen Pilger nicht mehr auf der Straße essen, ob das gut fürs Geschäft ist? Ahora que la ciudad de Roma ha decidido prohibir a los turistas comer en sus calles,

«Boletus, ternera, cordero y gallo pedrés son los grandes manjares de nuestra cocina» - La Opinión de Zamora

Gallo Pedrés

Asociación Cántabra para la Conservación y Fomento de la Gallina pedresa

Los zamoranos han sacrificado casi 200.000 cerdos en los últimos 16 años - La Opinión de Zamora

La comida zamorana de Zapatero | Política | EL PAÍS

Dienstag, 9. Oktober 2012

Gottesurteil oder Teufelswerk?

oder
 zu was brauchen die unkatholischen Nürnberger 3 Jakobuswege?

Also steht er da, der Velogrino hinter der Jakobskirche, vor dem Wegweiser der in 3 Himmelsrichtungen zeigt. Jetzt ist guter Rat teuer. Gott gibt ihm auch keinen Hinweis. Aber Gott ist ja ein vielbeschäftiger Mann. Da kann man nicht erwarten, daß er sich um jeden Pilger kümmert, schon gar nicht um einen lutheranischen Ketzer, wo der gute Herr Dr. Martin Luther ausdrücklich davon abrät: "Lauf nicht dahin, man weiß nicht, ob Sankt Jakob oder ein toter Hund daliegt".
Da Gott nichts von sich hören läßt, bastelt sich der Velogrino ein Gottesurteil im Do-It-Yourself-Verfahren. Der Velogrino ist ein leidenschaftlicher Backgammonspieler und ein elender Schafkopfer vor dem Herrn. Das ausgewachsene Backgammonbretter etwas sperring sind, und somit nicht als Pilgergepäck geeignet sind, hat der Velogrino nur ein teuflisches Gebetsbuch am Mann. Ja genau das, was er im Klosterladen in Bamberg bei den frommen Benediktinerinnen gekauft hat. Der liest ein wenig im teuflischen Gebetbuch und der Jäger sagt ihm welchen Jakobusweg er folgen soll.

Der Velogrino folgt dieser Wegmarkierung, am Germanischen Nationalmuseum verliert er sie aber aus den Augen. Das kommt davon, wenn man sich vom Teufel den Weg zeigen läßt. Das Navi hat auch keine große Lust ihm den Weg zu zeigen, es muß erstmal Kartenmaterial aus dem bösen Internet herunterladen. Warum heißt es eigentlich "herunterladen"? Ist das Internet etwas, was über uns steht, wie Gott? Und wir armen Tropfe leben weiter unten. Jedenfalls irrt der Velogrino in Nürnberg umher und kommt zufällig am Rochusfriedhof vorbei.


Foto: velogrino

Dort findet er das Grab eines Kollegen, eines gestandenen Jakobspilgers, der stolz eine Jakobsmuschel im Schilde führt.


Foto: velogrino

Dann findet er das Grab eines anderen Kollegen. Nicht gerade eines Backgammonspielers, aber doch ein Würfelspieler, jedesfalls führt der Kollege 2 Würfel im Schilde. Ein Fingerzeig von unten, nach Rothenburg ob der Tauber zu pilgern? Der König von Rothenburg führte 2 Würfel im Schilde.


Foto: velogrino

Als der Velogrino den Rochusfriedhof verläßt, bekommt er doch noch einen Fingerzeig von oben, der ihn wieder auf den Jakobusweg bringt. Aber es halt nicht der Weg den er gehen wollte.



Foto: velogrino

In der schönen und reichsfreien Stadt Nürnberg brauchen Pilgersleute nicht hungern.


Foto: velogrino

Dann pilgert er auf eigene Gefahr weiter. Auf wessen Gefahr ist er eigentlich vorher in Nürnberg herumgepilgert?


Foto: velogrino

Ein martialischer Steinadler lauert auf harmlose Pilgersleute.


Foto: velogrino

Schöne Aussicht von der Müllhalde auf die schöne Industriestadt Nürnberg


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Karpfensaison eröffnet am Jakobusweg



etwas leerschwafeln über Karpfen und vollgefressene Pfaffen


Karpfenfabrikationsanlage im Aischgrund. Von dort kommen die berüchtigten Aischgründer Karpfen her.


Foto: ZimboZet

So sehen Karpfen aus, wenn sie gut im Futter stehen.


Dieser Karpfen liegt seelenlos im Wasser. Seine Seele treibt sich schon im Karpfenhimmel herum.

Bitte die Galle nicht halbieren. Und im schönem Frankenland bleibt der Kopf üblicherweise dran.


Der Velogrino ißt nur alle 3 Jahre einen halben Karpfen. Und auch nur um sich zu vergewissern, daß er wirklich nix verpaßt, wenn er keinen Karpfen ißt.

4 Karpfenfilets mit dem Velo erlegen